Handy trotz Schufa

Ein negativer Schufa-Eintrag ist ein bedeutendes Hemmnis bei Neuabschlüssen von Verträgen, auch von Handyverträgen. Denn in der Regel erfolgt zwangsläufig von seitens der Anbieter, zwecks einer Bonitätsprüfung, eine Schufa-Abfrage. Bei einem negativen Eintrag sind die Chancen auf einen Neuvertrag so gut wie aussichtslos. Aber dennoch gibt es Möglichkeiten zu einem günstigen Handyvertrag trotz Schufa zu gelangen.

Aber wer oder was ist die Schufa überhaupt?

Die Schufa Holding AG (früher Schufa e. V.; gegründet 1952), mit Geschäftssitz in Wiesbaden, ist seit dem Jahr 2000 eine privatwirtschaftliche Wirtschaftsdatei, zu deren Aktionären Kreditinstitute, diverse Dienstleister und Handelsunternehmen gehören. Ihre Daseinsberechtigung besteht darin, ihre Vertragspartner über die jeweilige Bonität Dritter zu informieren. Dabei ermittelt die Schufa die ihr zugeführten Dateien nur zum Teil selbst. Im Allgemeinen übermitteln die Banken oder andere Vertragspartner die Daten ihrer Kunden der Schufa. Hierzu ist allerdings eine Einwilligung der Kunden erforderlich. Allerdings ist es in Deutschland nicht unbedingt einfach, ein Bankkonto ohne diese Schufa-Klausel zu bekommen. Die Daten, die die Schufa selbst ermittelt, stammen meist aus öffentlichen Quellen wie den Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte. Da es sich bei Letzteren über öffentliche Datenbanken handelt, ist hier eine persönliche Einwilligung der Betroffenen nicht erforderlich. Allerdings ist diese Ansicht juristisch umstritten. Bei einer positiven Erledigung der ausstehenden Forderungen, werden die Dateien am Ende des dritten Kalenderjahres aus dem Schufa-Verzeichnis gelöscht. Bei nicht volljährigen Jugendlichen erfolgt die Löschung direkt nach der Begleichung der geschuldeten Summe. Jede Person hat, laut dem Bundesdatenschutzgesetz, das Recht Auskunft über die persönlichen gespeicherten Daten zu erhalten. Dies gilt auch für die Korrektur fehlerhaft gespeicherter Daten. Jeder Bürger kann einmal jährlich eine solche kostenlose Auskunft beantragen. Dies kann auch über das Portal „meineschufa.de“ online geschehen.

smartphone-153650_1280

Erfahrungsgemäß stellen nicht alle Telekommunikationsanbieter die gleichen Anforderungen hinsichtlich der Bonität ihrer Kunden. Trotz Ablehnung bei einem Anbieter, kann es bei einen dem anderen wiederum klappen. Die Chancen auf einen Handyvertrag können beispielsweise steigen, wenn ein günstiges Tablet oder Smartphone bestellt wird. Bei einer günstigeren Hardware neigen die meisten Anbieter eher weniger zur einer Stornierung als bei einer teureren. Bedeutend größer sind die Chancen, wenn ein Tarif ohne Handy bestellt wird. Das eigentliche Handy kann dann über Ratenzahlung bei einem anderen Anbieter bezogen werden. Allerdings sollte jeder Neuvertrag vorher genau geprüft werden, bevor es zu einem Abschluss kommt. Wenn nötig sollte man sich hierbei beraten lassen, wie zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale oder bei einer Schuldnerberatung.

Eine weitere Alternative hinsichtlich eines günstigen Tarifes besteht, wenn Prepaid-Angebote in Anspruch genommen werden. Hier wird für die bestimmte Dauer einer Leistung, die jeweilige Summe vorab gezahlt. In der Regel gibt es bei den Prepaid-Tarifen keine Schwierigkeiten, selbst bei einem negativen Schufa-Eintrag. Eine andere Möglichkeit besteht im Abschluss von monatlich kündbaren Verträgen. Auch hier entfällt meist eine gesonderte Schufa-Abfrage.